Bremen – Der Staatsschutz der Polizei Bremen prüft eine politisch motivierte Tat und ermittelt wegen Beleidigung und Körperverletzung. Nach Angaben der Polizei soll der AfD-Bundestagsabgeordnete Frank Magnitzam Donnerstagnachmittag im Bremer Stadtteil Gröpelingen von einer unbekannten Frau angespuckt worden sein.
Radfahrerin bespuckt Frank Magnitz in Bremen Gröpelingen
Laut Aussage des 66-Jährigen spuckte ihn eine Radfahrerin beim Vorbeifahren in der Gröpelinger Heerstraße ins Gesicht und flüchtete unerkannt. Herr Magnitz suchte anschließend ein Polizeirevier auf und erstattete Strafanzeige. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Die Polizei fragt: “Wer hat gegen 14.45 Uhr den Vorfall in der Gröpelinger Heerstraße, kurz vor der Einmündung Beim Ohlenhof beobachtet?” Die Radfahrerin wurde als etwa 25 Jahre alt, mit dunklen Haaren beschrieben. Sie trug Leggins. Zeugenhinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter0421 3623888 entgegen.
Saalvermieter sagt der AfD Bremen ab
Die Bremer AfD hat drei Wahlkampfveranstaltungen unter anderem mit Parteichef Alexander Gauland abgesagt. Als Grund nannte die Partei, es habe Morddrohungen gegen den türkischen Vermieter des Saals gegeben, in dem die Veranstaltungen hätten stattfinden sollen. Auch die Abschlussveranstaltung des Europawahlkampfs der Bundes-AfD mit Spitzenkandidat Jörg Meuthen in Bremen am 24. Mai wurde abgesagt. Gauland wollte am Samstag auftreten in Bremen. An einem Auftritt an diesem Freitag in Peine hält er aber fest.
Die Staatsanwaltschaft Bremen bestätigte am Donnerstag, der Vermieter des Saals habe zwei anonyme Anrufe erhalten. Nicht bestätigen hingegen konnten die Ermittler, dass die Anrufer mit Mord gedroht hätten, wie die AfD es darstellt.
Einen neuen Veranstaltungsort will die Partei nicht suchen, sagte der AfD-Bundestagsabgeordnete Frank Magnitz am Donnerstag. Man habe fünf Monate nach einem Saal gesucht und bis auf das Deniz Saray Event Center durchweg Absagen bekommen. Der Vermieter des Saals wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Vorgang äußern.
Der Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft, Frank Passade, sagte, der erste Anrufer habe den Saalvermieter gefragt, ob er sich die Ausrichtung der AfD-Veranstaltungen gut überlegt habe und dass das Konsequenzen haben werde. Der zweite Anrufer habe nach der AfD-Veranstaltung mit Alexander Gauland gefragt und den Saalbetreiber aufgefordert, sich das noch einmal zu überlegen, weil die Dinge sonst eskalieren würden. “Da jetzt eine Morddrohung rein zu interpretieren, halte ich für gewagt”, sagte der Staatsanwalt.
Der Vermieter habe sich nach den Anrufen mit der AfD in Verbindung gesetzt und die Termine abgesagt, sagte Passade. Weil ein politischer Hintergrund nicht auszuschließen sei, ermittele der Staatsschutz.
Konkret ging es um drei Veranstaltungen, die alle im selben Saal stattfinden sollten, wie Magnitz sagte. Am 11. Mai sollte Alexander Gauland sprechen, am 18. Mai zwei AfD-Bundestagsabgeordnete und am 24. Mai Jörg Meuthen. Dieser Termin sei auch als Abschluss des Landtagswahlkampfs in Bremen gedacht gewesen, teilte die AfD Bremen mit.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Frank Magnitz sagte: “Die Vermutung ist naheliegend, dass die Täter aus dem linksextremen Spektrum stammen.” Die Staatsanwaltschaft bestätigte diese Mutmaßung nicht. Magnitz ist Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Bremen am 26. Mai. Im Januar war er von Unbekannten überfallen und verletzt worden.
Zur Person
Frank Magnitz (geboren am 29. Juni 1952) ist in Neuenkirchen bei Bassum aufgewachsen. Er hat in Bassum Bankkaufmann gelernt, später Pädagogik studiert und in den 70er Jahren knapp drei Jahre in der Bremer Sozialbehörde gearbeitet. Danach studierte er Jura, brach das Studium aber ab. Ende der 70er machte er sich mit einer Firma für Bauelemente in Berne und Hamburg selbstständig.
1988 verlagerte er seinen Betrieb nach Bremerhaven, 1999 verkaufte er ihn. Seitdem betreibt der 66-Jährige ein Unternehmen der Immobilienwirtschaft. 2013 trat er in die AfD ein. Er ist seit 2015 Sprecher des Landesverbandes Bremen und seit 2017 Mitglied des Bundestages. Magnitz lebt in Bremen-Nord, er hat sechs Kinder, zwei davon mit seiner dritten Frau, einer arabischen Türkin.