Wenn der CSU-Vorstand heute in der Landesleitung zusammenkommt, dürfte es viel Applaus für Horst Seehofer geben. Nicht nur wegen der drei Ministerien, darunter dem wichtigen Innenministerium, die von der CSU besetzt werden können.
In den Augen der CSU hat Seehofer optimal in Berlin verhandelt. So lobte der designierte Ministerpräsident Söder, dass man bei den für sie inhaltlichen Kernfragen keine Positionen preisgeben musste. Als Beispiel nannte Söder die Europäische Finanz- und Stabilitätspolitik, weil es keinen europäischen Finanzausgleich geben werde. Seehofer habe seinen Respekt, sagte Söder und so dürfte auch die allgemeine Resonanz sein.
Pressekonferenz mit Seehofer: Wer wird außer ihm Minister?
Nach der Sitzung des CSU Vorstandes heute wird Seehofer noch einmal die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorstellen. Ob dabei auch die Namen der CSU-Politiker genannt werden, die außer ihm als Minister ins Bundeskabinett gehen werden ist allerdings noch offen. Um 13.30 Uhr wird Seehofer dann vor der Landtagsfraktion die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen erläutern.
Macht Seehofer schon im Februar den Weg für Söder frei?
Nicht ausgeschlossen ist, dass in der Fraktion auch die Frage gestellt wird, ob Seehofer schon vor Ende des ersten Quartals von seinem Amt als Ministerpräsident zurücktritt und den Weg für die Wahl von Markus Söder noch im Februar freimacht. Darüber, so heißt es aus der Fraktion, werde in der Tat geredet.
Seehofer wird Bundesinnenminister
Der Parteichef hat am Abend auch bestätigt, dass er Innenminister der neuen Bundesregierung wird. In der Rundschau im BR Fernsehen sagte Seehofer, die Bundeskanzlerin habe ihn mehrfach gefragt, ob er bereit sei, in ihr Kabinett einzutreten – am Wochenende habe er dann zugesagt. Als Innenminister wird Seehofer auch für die Flüchtlingspolitik zuständig sein. Es sei ein glücklicher Umstand, wenn man das, was man vertrete, auch selbst umsetzen könne, so Seehofer. Das neue Innenministerium wird außerdem ergänzt um den Bereich Heimat – eine Einrichtung, die Seehofer als Ministerpräsident in Bayern 2013 eingeführt hatte.