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Bayern-Wahlergebnis: Scholz-Koalition Versetzt Einen Schlag


Nach der wichtigen Landtagswahl am Sonntag in Deutschland feiern Konservative und Rechtspopulisten.

Doch das Ergebnis ist ein Schlag für alle drei Parteien der linksgeführten Bundeskoalition von Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Auswirkungen werden in ganz Deutschland spürbar sein.

Bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen, zwei der größten und wohlhabendsten Bundesländer Deutschlands, konnte ein Viertel der Wähler wählen gehen.

In beiden Regionen nutzten konservative und rechtspopulistische Parteien den Wahlkampf, um die Bundesregierung von Olaf Scholz wegen der Migrations- und Energiepolitik anzuprangern. Es hat sich ausgezahlt.

In Hessen erreichte der konservative Amtsinhaber CDU ersten Prognosen zufolge 34,5 % der Stimmen und konnte damit seinen deutlichen Sieg beim letzten Mal deutlich übertreffen.

Auch die rechtsextreme AfD steigerte ihren bisherigen Wert um einige Prozent auf voraussichtlich 18 %, was den höchsten Wert der AfD bei einer westdeutschen Landtagswahl darstellen und die Partei auf den zweiten Platz bringen würde.

Alle drei Parteien in der Bundeskoalition von Scholz haben ein paar Prozentpunkte verloren, wobei sowohl die Grünen als auch die Mitte-Links-SPD von Olaf Scholz bei rund 15 % liegen, während die marktliberale FDP bei 4,9 % liegt und möglicherweise die 5 %-Hürde verfehlt im Parlament bleiben.

In Bayern gewann die amtierende konservative CSU, die seit 1946 fast ununterbrochen die Landesregierung anführte, die meisten Stimmen. Mit nur 36,7 % ist es den prognostizierten Ergebnissen zufolge jedoch das schlechteste Ergebnis der Partei seit 1958.

Die CSU dürfte voraussichtlich an der Macht bleiben, muss aber in der Koalition mit den rechtspopulistischen Freien Wählern bleiben. Nachdem die aufständischen Freien Wähler mit voraussichtlich 15 % ihr bisher bestes Ergebnis erzielt haben, werden sie sich ermutigt fühlen und bereits ein anderes Ministerium fordern.

Die Grünen rutschten leicht auf 15 % ab, während die SPD auf katastrophale 8 % zurückging. Mit prognostizierten 2,8 % wird die FDP nicht einmal ins Parlament einziehen.

Die rechtsextreme AfD wird in keinem der beiden Bundesländer regieren, keine andere Partei wird mit ihr koalieren. Aber diese Ergebnisse werden landesweit weitreichendere Auswirkungen haben.

Die heutigen Abstimmungen waren die ersten einer Reihe wichtiger Wahlen in Deutschland in den nächsten zwei Jahren, die in den Bundestagswahlen im Jahr 2025 ihren Höhepunkt finden werden, und die Ergebnisse werden die AfD ermutigen. Im nächsten Jahr könnte die AfD bei den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern aktuellen Umfragen zufolge die meisten Stimmen gewinnen.

Auf lokaler Ebene gibt es in einigen östlichen Regionen, in denen die AfD lokale Führungspositionen gewonnen hat, Anzeichen dafür, dass die konservative Schutzmauer, die die Zusammenarbeit mit der extremen Rechten verbietet, bröckeln könnte.

Der Erfolg sowohl der AfD als auch der Freien Wähler wird die bundesweite Debatte beeinflussen und dürfte einige Konservative, insbesondere CDU-Chef Friedrich Merz, dazu ermutigen, in Themen wie Migration noch härter vorzugehen.

Unterdessen wird das schlechte Abschneiden aller drei Parteien in der Bundeskoalition von Olaf Scholz dazu führen, dass die Staats- und Regierungschefs unter Druck stehen, für Grundwerte zu kämpfen, was es noch schwieriger macht, die Unterschiede zwischen drei sehr unterschiedlichen Koalitionspartnern zu vertuschen.

Vor allem die FDP wird nach ihrem Ausscheiden aus dem Parlament in Bayern und möglicherweise Hessen verunsichert sein. Die wirtschaftsfreundliche, kleinstaatliche FPD ist für die linksgerichteten Grünen bereits ein unbequemer Bettgenosse und dürfte in Berlin noch heftiger um ihre Ecke kämpfen.

Die Themen, die die Debatte bei beiden Wahlen dominierten, waren überwiegend nationaler und nicht regionaler Natur. In einer ungewöhnlich heftigen Kampagne in Bayern wetterten Konservative und Rechte gegen Berlins Pläne zum Ausstieg aus Heizkesseln mit fossilen Brennstoffen und gegen die hohe Migrationsrate.

Während sich der Mitte-Ministerpräsident Hessens als die stabile konservative Antwort auf das „links-grüne Chaos“ in Berlin darstellte.

Aber es ist nicht nur das Berlin-Bashing, das die Wähler beeinflusst hat. Seit ihrem Amtsantritt vor zwei Jahren versucht die Koalition von Olaf Scholz, Deutschland durch zahlreiche Krisen zu steuern, darunter den Krieg in der Ukraine, hohe Energiekosten und Inflation.

Trotz der Unheilsprognosen ist die Arbeitslosigkeit niedrig geblieben, das Land hat sich von der russischen Energiewirtschaft abgewendet und die Inflation hat sich stabilisiert.

Deutschland hat die Krise in vielerlei Hinsicht gut gemeistert. Doch wie die Wahlen am Sonntag gezeigt haben, ist dies nicht das Gefühl vieler Wähler.

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