Sieben Menschen, darunter ein Kind, sind nach Angaben der Polizei gestorben, nachdem in Süddeutschland ein überfüllter Minivan umgekippt war, der von einem mutmaßlichen Menschenschmuggler gefahren wurde.
In dem Transporter, der für neun Personen ausgelegt ist, befanden sich 23 Personen.
Nach Angaben der Behörden versuchte der Fahrer bei einer Verkehrskontrolle der Polizei auszuweichen, bevor er in der Nähe von Ampfing in Bayern die Kontrolle verlor.
Der Unfall ereignete sich inmitten einer Zunahme des Menschenschmuggels, die mehrere mittel- und osteuropäische Länder dazu veranlasste, Grenzkontrollen einzuführen.
Die Polizei gab an, am Freitag gegen 03:00 Uhr (01:00 Uhr GMT) versucht zu haben, den Mercedes-Vito abzufangen.
Der Fahrer des Fahrzeugs mit österreichischem Kennzeichen beschleunigte auf 180 km/h (112 mph), bevor er sich an einer Anschlussstelle der Autobahn A94 zwischen der österreichischen Grenze und München mehrmals überschlug. Der Fahrer wurde festgenommen.
Die Polizei sagte, die Überfüllung des Fahrzeugs habe zu der hohen Zahl der Todesopfer beigetragen. Unter den Toten war auch ein sechsjähriges Kind.
In den letzten Wochen kam es in europäischen Ländern zu mehreren Unfällen mit Menschenschmugglern.
Ein Auto mit französischen Nummernschildern, von dem man annahm, dass es Migranten schmuggelte, ist am Donnerstag in Ungarn umgekippt und hat zwei Tote und sechs Verletzte hinterlassen.
Letzte Woche verunglückte ein Fahrzeug in der Stadt Burghausen an der deutsch-österreichischen Grenze, etwa 50 km vom Unfallort am Freitag entfernt, wobei vier Menschen verletzt wurden.
Mehrere EU-Länder, darunter Polen, Deutschland und die Tschechische Republik, haben in den letzten Wochen aufgrund der Zunahme von Schmuggelvorfällen wieder Grenzkontrollen eingeführt.
Die polnischen Behörden sagen, dass es den verstärkten Kontrollen gelungen sei, die Zahl der Grenzübertritte von Migranten zu verringern.
Die Autobahn A94 im Südosten Deutschlands gilt als reguläre Route für Menschenschmuggler, die aus Österreich über die Grenze kommen.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte, der tragische Absturz habe die Notwendigkeit verdeutlicht, die Grenzkontrollen zu verstärken, um Schmuggler an der Einreise nach Deutschland zu hindern.
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 stiegen die Erstanträge auf Asylanträge in Deutschland um 78 %. Nach Angaben der Polizei wird die Einreise von etwa einem Viertel der Migranten nach Deutschland durch Schleuser erleichtert.