Lea Ackermann ist tot. Die Ordensschwester aus Völklingen hat vor fast 40 Jahren die international tätige Hilfsorganisation Solidarität mit Frauen in Not, kurz Solwodi gegründet.
Lea Ackermann ist am Dienstag im Alter von 86 Jahren in Trier gestorben. Ackermann wurde 1937 in Völklingen geboren, wuchs in Klarenthal auf und arbeitete bei einer Saarbrücker Bank.
Doch schon bald zog es sie in die Welt. Mit 23 Jahren trat sie in den katholischen Orden der “weißen Schwestern” ein. Mitte der 60er Jahre reiste die engagierte Ordensschwester zum ersten Mal nach Afrika. Das sollte ihr weiteres Leben prägen.
Hilfe für Frauen in Not
Ungerechtigkeit war ihr ein Graus, insbesondere Ungerechtigkeit gegen schutz- und wehrlose Frauen. Mitte der 80er gründete sie Solwodi – Solidarity with Women in Distress (Solidarität mit Frauen in Not).
Der Verein mit Sitz in Boppard am Rhein setzt sich seitdem weltweit für Frauenrechte ein – vor allem hilft und unterstützt er Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden.
Die ersten Beratungszentren entstanden 1985 in Kenia. In Deutschland betreibt Solwodi nach eigenen Angaben 21 Beratungsstellen und 14 Schutzeinrichtungen und Wohnprojekte für Frauen und Kinder.
Ackermann vielfach ausgezeichnet
Lea Ackermann war bis zum Schluss eine Kämpferin für Frauenrechte und gegen Menschenhandel und Prostitution. Für ihr Engagement wurde Ackermann vielfach ausgezeichnet- unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz.
Solwodi würdigt seine Gründerin als charismatisch und überzeugend. “Sie hat sich unermüdlich dafür eingesetzt, dass gerade die Gruppe der besonders vulnerablen Frauen – Frauen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte und mit Gewalterfahrungen – Unterstützung erhalten und eine Stimme bekommen”, sagte die Solwodi-Vorsitzende Maria Decker.
Nicht mehr aus der Narkose erwacht
Nach Angaben von Solwodi war Ackermann bereits länger gesundheitlich angeschlagen und ist am Dienstag nach einer Operation in Trier nicht mehr aus der Narkose aufgewacht. Die katholische Ordensschwester wird in Trier beigesetzt.