Auf den Pariser Champs-Élysées und in anderen Teilen Frankreichs haben sich die “Gelbwesten” zu neuerlichen Protesten gegen die Regierung versammelt. In der Hauptstadt waren rund 8000 Polizisten und andere Ordnungskräfte mit 14 gepanzerten Fahrzeugen der Gendarmerie im Einsatz. Nach Behördenangaben hat es im Ballungsraum Paris bereits etwa 30 Festnahmen gegeben. Landesweit wurden 69.000 Polizeikräfte mobilisiert.
An den vergangenen vier Samstagen hatte es zum Teil heftige Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten, Tränengaseinsatz, brennende Autos und Barrikaden gegeben. Allein am vorigen Wochenende waren in Paris fast 2000 Menschen festgenommen worden.
Nach dem tödlichen Anschlag auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt hatte die Regierung an die Aktivisten appelliert, auf neue Kundgebungen zu verzichten. Gemäßigte “Gelbwesten” riefen danach zu einer “Ruhepause” und zum “Dialog” mit der Regierung auf. Ein anderer Teil der Protestbewegung erklärte die Zugeständnisse der Regierung dagegen für ungenügend und sah “keinerlei Zusammenhang” zu dem Vorfall in Straßburg.
Ursprünglich waren die Menschen in den gelben Warnwesten aus Protest über die steigenden Benzinpreise auf die Straße gegangen. Mittlerweile fordert die Bewegung den Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron sowie Steuersenkungen, höhere Renten und Löhne. Als Reaktion auf die Proteste hatte Macron zu Wochenbeginn unter anderem eine Erhöhung des Mindestlohns verkündet.