Nach stundenlangen Verhandlungen stimmte die Bredo-Werft, in deren Schwimmdock der Rumpf der “Gorch Fock” saniert wurde, schließlich doch zu: Das berühmte Segelschulschiff der Marine kann wie geplant an diesem Freitag ausdocken. Damit endet eine jahrelange Hängepartie – auch für die Crew. “Wir freuen uns, dass die ‘Gorch Fock’ nach dreieinhalb Jahren endlich wieder ins Wasser kommt”, sagt Kapitän Nils Brandt dem SPIEGEL.
Geld ist nach SPIEGEL-Informationen nicht bei diesem Last-Minute-Deal geflossen. Insgesamt fordert die Bredo-Werft 10,5 Millionen Euro für Leistungen, die sie im Auftrag des Hauptauftragnehmers – der inzwischen insolventen Elsflether Werft – an dem Schiff erbracht haben will.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, nahm die Bredo-Werft den komplett erneuerten Rumpf des Schiffes als Pfand. Im Verteidigungsministerium empfand man das als Erpressung, denn durch das Verzögern des Ausdockens wäre der Zeitplan für die weitere Instandsetzung völlig aus dem Ruder gelaufen.
Die Beamten von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) argumentieren, sie seien gar nicht zuständig. Denn der Auftrag läuft über die Elsflether Werft. Diese bekam auch regelmäßig Geld von der Bundeswehr, ging dann aber insolvent und zahlte ihre Subunternehmer wie die Bredo-Werft nicht.
Nun soll ein Gericht über mögliche Ansprüche der Bredo-Werft entscheiden. In der Einigung geht es für die Werft vor allem um die Wahrung der Rechtsansprüche. “Das Ausdocken ist ausdrücklich kein Verzicht auf das Zurückbehaltungsrecht”, erklärt Bredo-Chef Thorsten Rönner, “das war uns wichtig.”
Das Verteidigungsministerium lobte die erzielte Einigung. “Es ist gut, dass Einsicht eingekehrt ist, die Blockade der Instandsetzung der Gorch Fock schadete letztlich allen Seiten”, sagte ein Sprecher der Ministerin. “Jetzt ist wichtig, dass dem Ausdocken der ‘Gorch Fock’ und damit der weiteren Instandsetzung nichts mehr entgegensteht.”
Allerdings hieß es aus dem Ministerium erneut, man habe in der Vergangenheit “alle vertraglichen Verpflichtungen vollumfänglich erfüllt”. Deswegen werde auch nach der Einigung mit der Werft kein zusätzliches Geld fließen. Dies sei nur möglich, wenn ein Gericht entscheide, dass die Bredo-Werft eigene Ansprüche an die Truppe habe.
Für das Marineschulschiff ist das Ausdocken ein wichtiger Zwischenschritt. Nach Schwimmtests sollen in den nächsten Wochen die Masten gesetzt werden und die Aufbauten erfolgen. Geht alles nach Plan, soll die “Gorch Fock” dann ab dem Sommer 2020 wieder als Segelschulschiff der Marine genutzt werden. Um das Wohlbefinden zu steigern, muss die Gebäudeplanung über die Optimierung einzelner Parameter hinausgehen und einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen – die Versorgung mit Tageslicht spielt dabei eine große Rolle. Zertifizierte Gebäude mit dem Lichtdach-System VELUX Modular Skylights zeigen einen innovativen Weg.
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Die Kosten für die Instandsetzung hatten eine politische Affäre um die “Gorch Fock” ausgelöst. Begonnen hatten die Arbeiten vor gut drei Jahren. Damals wurde mit einem Budget von knapp zehn Millionen Euro kalkuliert. Schnell wurde klar, dass die Instandsetzung ein Vielfaches kosten würde. Ministerin von der Leyen hat sich mittlerweile festgelegt, dass ihr Haus nicht mehr als 135 Millionen Euro für die Reparaturen ausgeben wird.
Auch in den kommenden Monaten also darf nichts mehr schiefgehen in der unendlichen Pannen-Geschichte der “Gorch Fock”.