Für Donnerstag hat Verdi zu Warnstreiks bei der MVG aufgerufen. Es ist mit massiven Einschränkungen zu rechnen. Das müssen sie jetzt wissen.
München – Am morgigen Donnerstag wird es massiven Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr geben. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem großen Warnstreik im Münchner Stadtgebiet aufgerufen. Matthias Korte, Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), sagte: „Ab Donnerstag sollten sich die Fahrgäste darauf einstellen, dass es zu massiven Einschränkungen kommen könnte.“ Wer in München wichtige Termine habe, solle sich vorsichtshalber „alternative Möglichkeiten“ überlegen.
So läuft der Streik ab
Der Streik beginnt mit Betriebsbeginn um 4 Uhr und soll nach vier Stunden um 8 Uhr am frühen Vormittag enden. Dennoch sei auch im Anschluss noch mehrere Stunden mit Verspätungen und Einschränkungen zu rechnen, bis sich der Betrieb wieder eingespielt hat, wie die MVG mitteilt.
Die U-Bahnen verkehren in der Zeit von 4 bis 8 Uhr gar nicht.
Die Tram-Linien 19 und 20 sollen fahren. Je nach Verfügbarkeit weiterer Fahrer können auch weitere Linien bedient werden.
Da die Busse zur Hälfte von privaten Kooperationspartnern betrieben werden, kann die MVG auf vielen Linien einen eingeschränkten Betrieb mit unregelmäßigen Takten anbieten.
Die S-Bahnen sind nicht von den Warnstreiks betroffen.
Erste Streiks in Augsburg und Regensburg
Die Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag Nahverkehrsbetriebe Bayern (TV-N) laufen seit Mai. Erste Warnstreiks fanden Mittwochmorgen vier Stunden lang in Augsburg und Regensburg statt. Laut Kai Winkler von Verdi Bayern waren dort am Dienstag mehr als 60 Prozent der Belegschaft streikbereit, so dass mit „wesentlichen Ausfällen“ im Berufsverkehr zu rechnen war. Die Gewerkschaft äußert sich üblicherweise nicht zu weiteren Plänen. Norbert Flach, Verhandlungsführer von Verdi Bayern, sagte lediglich: Bis Freitag, dem nächsten Verhandlungstag, werde es „weitere Aktionen geben“, und es sei „denkbar“, dass Donnerstag München an der Reihe sei.
Bessere Bedingungen bei der Schichtarbeit gefordert
Verdi will ein Lohnplus von sieben Prozent, mindestens aber 220 Euro monatlich erreichen, Laufzeit: zwölf Monate. Gefordert werden zudem bessere Bedingungen vor allem bei der Schichtarbeit, um neues, dringend benötigtes Personal zu gewinnen. „Es darf nicht sein, dass Leute aus ihren freien Tagen geholt werden“, so Flach. Den Verkehrsbetrieben fehlen zunehmend Mitarbeiter, allein die MVG sucht 300 Fahrer. Rund 1800 Fahrer sind aktuell bei Bussen, Trams und U-Bahnen in München beschäftigt, die Hälfte im TV-N. Das Angebot der öffentlichen Arbeitgeber liegt bei 7,5 Prozent mehr Gehalt auf eine Laufzeit von 30 Monaten.